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Tags: AutonomesFahren
Seit dem Jahr 2018 besteht in Friedrichshafen ein Testfeld für autonomes Fahren. ZF sammelt dort Daten und verwendet diese weiter für Computersimulationen. Wie dies geschieht? Wir haben die Testingenieure auf einer Fahrt begleitet.
Tamara Beck, 16. Mai 2019
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Tamara Beck hat langjährige Erfahrung in der Unternehmenskommunikation von Technologieunternehmen. Seit 2018 arbeitet sie als Redakteurin bei ZF.
RESCU – „Reference and Scenario gathering Unit“ steht in blauer Schrift auf dem silbernen VW Touran mit auffälligem Dachaufbau. Der Name ist Programm: Hinter dem „Referenzdaten-, und Szenarien-Sammler“ verbirgt sich ein Fahrzeug, das sowohl mit Radar-, Lidar- und Kamerasensoren als auch mit einem hochauflösenden GPS ausgestattet ist.

Die von ZF eingebaute Technik ermöglicht den Ingenieuren einen 360 Grad-Blick um das Auto. „Mit den vom RESCU-Fahrzeug gesammelten Daten schaffen wir eine virtuelle Welt, um autonome Fahrfunktionen zu prüfen und zu optimieren“, erklärt Jürgen Schmidt. Er ist Senior Manager Vehicle Testing & Fleet Management bei ZF. „Mit diesen Computersimulationen schaffen wir viel mehr Testkilometer als es in der realen Welt jemals möglich wäre.“

Test in unterschiedlichsten Verkehrssituationen

Der Testfahrer verlässt mit dem RESCU-Fahrzeug das Gelände der ZF-Hauptverwaltung und steuert zunächst die Friedrichshafener Basisstrecke an. In Zukunft werden mehr und mehr autonome Funktionen das Fahren übernehmen. Angst vor Unfällen muss aber auch dann niemand haben. Ein Testfahrer, der das Lenkrad im Blick und auch im Griff hat, wird immer an Bord sein und jederzeit eingreifen, wenn er das für nötig hält.
Auf der Gesamtlänge von 5,5 Kilometern finden sich unterschiedliche Straßentypen: eine Bundesstraße sowie Tempo-50- und Tempo-30-Zonen. Darin enthalten sind auch Kreisverkehre, mehrspurige Abbiegungen und unmarkierte Straßen. Diese werden autonome Fahrzeuge später vor besondere Aufgaben stellen.
„Mit den gesammelten Daten schaffen wir eine virtuelle Welt, um autonome Fahrfunktionen zu prüfen und zu optimieren.“
Jürgen Schmidt, Senior Manager Vehicle Testing & Fleet Management bei ZF

Weiter geht die Testfahrt im Schritttempo durch die Fußgängerzone der Friedrichshafener Innenstadt. Dieser Streckenabschnitt wurde Anfang dieses Jahres mit in das Testfeld aufgenommen. Hier gelten genau definierte Spielregeln: Es dürfen nie mehr als zwei Autos gleichzeitig in diesem Streckenabschnitt fahren, um Anwohner und Einkaufsbummler nicht zu stören. Im Anschluss geht es durch Wohngebiete in Richtung Campus der Zeppelin Universität und schließlich zurück zur ZF-Hauptverwaltung. „Unser RESCU-Fahrzeug hat seine Arbeit für heute erledigt“, fasst Schmidt die Testfahrt zusammen. „Dank der gesammelten Daten können wir nun in der virtuellen Welt weiter testen.“
Je unterschiedlicher die Straßentypen und je herausfordernder die Verkehrssituationen, desto besser. Aus den gesammelten Daten entstehen Computersimulationen.