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Robo-Taxis – die clevere Mitfahrgelegenheit

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Tags: Connectivity, KünstlicheIntelligenz, AutonomesFahren
Urbane Mobilitätsangebote wie Ride-Hailing oder Shuttle-Services sind große Treiber für die Entwicklung des autonomen Fahrens. Mit einem Demofahrzeug veranschaulichet ZF bereits 2019, wie das Unternehmen neue Mobilitätsformen ermöglicht.
Martin Westerhoff, 08. Januar 2019
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Martin Westerhoff studierte Technikjournalismus und schreibt seitdem über Fahrzeuge und Technologien. Er hat ein Faible für Motorsport und Rennwagen.
Ein Pärchen schlendert durch die Tür auf den Bürgersteig. Sie zückt ihr Smartphone, startet die Ride-Hailing-App – und ordert ein autonomes Robo-Taxi. Kurz darauf kommt die Antwort aus der Cloud: In zwei Minuten wird es vorfahren. Als dieses wie angekündigt eintrifft, sitzen bereits weitere Passagiere im Fahrzeug, die ebenfalls in die Innenstadt wollen. Ein Ride-Hailing-Szenario wie dieses hat ZF mit einem lenkrad- und pedallosen Demofahrzeug bereits 2019 auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas veranschaulicht.

„Der zunehmende Personen- und Gütertransport in Ballungszentren verlangt nach Automatisierung, Elektrifizierung und Vernetzung. Mit unserer umfangreichen Systemkompetenz ermöglichen und prägen wir diese ‚Next Generation Mobility‘“, sagt Torsten Gollewski, Leiter Autonomous Mobility Systems bei ZF. „Unsere flexiblen, modularen Systemlösungen sind nicht nur für klassische Automobilhersteller attraktiv, sondern insbesondere auch für neue Unternehmen, die auf den Mobilitätsmarkt drängen.“
Wie das aussehen könnte, zeigt ZF auch mit seinen autonomen Shuttles. Dabei bietet das Unternehmen nicht nur die elektrischen, fahrerlosen Fahrzeuge selbst an, sondern auch alle Leistungen, die für Planung, Realisierung, Betrieb, Wartung und Reparatur von autonomen Personentransportsystemen notwendig sind.
Autonomes Ride-Hailing: Via Smartphone-App geben Fahrgäste ihr Ziel an. Wenig später fährt ein Robo-Taxi vor.

Analysten prognostizieren Markt-Boom durch Ride-Hailing

Analysten prognostizieren Markt-Boom durch Ride-Hailing

Analysen, die unter anderem auf Auswertungen von Goldmann Sachs, Roland Berger und McKinsey basieren, prognostizieren dem Markt des autonomen Fahrens ab dem Jahr 2030 ein Potenzial von jährlich rund 12 bis 18 Milliarden US-Dollar im Pkw-Segment und sogar von bis zu 36 Milliarden Dollar bei Nutzfahrzeugen. Dies beinhaltet Hardware sowie Software, Services und mögliche Nachrüstungen. Für den Markt der People- und Cargo-Mover sehen die Analysten ein jährliches Potenzial zwischen 20 und 50 Milliarden Dollar. Mit prognostizierten 18 bis 35 Milliarden Dollar soll Ride-Hailing, das auf der geteilten Nutzung von Fahrten in Robo-Taxis oder Robo-Shuttles basiert, den Markt der Pkw um das Doppelte übertreffen. Vorausgesetzt, dass gesetzliche Vorgaben rechtzeitig getroffen werden. Dazu gehören etwa Regelungen, die es Anbietern erlauben, auf menschliche Fahrer in Taxis verzichten zu dürfen.

Lösungen für Entwicklung von Roboterfahrzeugen

Lösungen für Entwicklung von Roboterfahrzeugen

Mit seinem Robo-Taxi veranschaulichte ZF auf der CES 2019, dass der Technologiekonzern die notwendigen Lösungen für die Entwicklung von Roboterfahrzeugen und den damit verbundenen Dienstleistungen bereitstellen kann – im Einklang mit dem Unternehmensmotto "see, think, act": Das ZF-Sensorset verleiht dem Demofahrzeug die Fähigkeit, seine Umgebung präzise wahrzunehmen.
Deren Umsetzung übernehmen vernetzte ZF-Systeme – etwa Fahrwerk, Antrieb, Lenkung, Bremse oder Insassenschutzsysteme.
Die ZF ProAI ist der derzeit flexibelste, skalierbarste und leistungsstärkste Supercomputer für die Automobilindustrie. Er ist darauf ausgelegt, die große Menge an Sensordaten zu verarbeiten, zu einem Gesamtbild zusammenzufassen und daraus entsprechende Handlungsbefehle für das Fahrzeug abzuleiten.
Der Supercomputer eignet sich für jeden Fahrzeugtyp und für alle Stufen des automatisierten oder autonomen Fahrens: von Level 2 bis Level 5. Je nach gewünschter Applikation und entsprechender Rechenleistung kann die ZF ProAI zwischen 20 Billionen und einer Billiarde Rechenschritte pro Sekunde ausführen.
Außerdem treibt ZF die Vernetzung der intelligenten mechanischen Systeme mit seiner cloud-basierten Plattform für Mobilitätsdienstleistungen voran. Diese ermöglicht es, anbieterübergreifend Funktionen beispielsweise für das Ride-Hailing zu integrieren – ebenso wie für innovative Zustelldienste und das Flottenmanagement. Das schließt die Möglichkeit ein, die Fahrzeugsoftware über die Cloud zu aktualisieren.
„Unsere flexiblen, modularen Systemlösungen sind nicht nur für klassische Automobilhersteller attraktiv, sondern insbesondere auch für neue Unternehmen, die auf den Mobilitätsmarkt drängen.“
Torsten Gollewski, Leiter Autonomous Mobility Systems bei ZF

Unnötige Fahrstrecken vermeiden

Unnötige Fahrstrecken vermeiden

Wie wichtig die Rechenpower und Vernetzung für die kontinuierlichen Berechnungen von Fahrstrecken sind, belegt eine Studie der Universität von Colorado Denver. Die Forscher fanden heraus, dass heutige Ride-Hailing-Fahrten im Stadtgebiet von Denver die mit einem Auto zurückgelegten Distanzen auf bis zu 83 Prozent anwachsen lassen können. Die zusätzlichen Meilen entstehen vor allem durch Shuttles, deren Fahrer ohne Passagiere durch die Gegend fahren – und Passagiere, die bisher zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs waren. „Wenn wir autonome Fahrzeuge als Sammeltaxis verwenden, ähnlich wie bei Uber heute, würde das helfen, die von einem Fahrzeug zurückgelegten Meilen zu begrenzen“, sagt Wesley Marshall, außerordentlicher Professor am Institut für Bauingenieurwissenschaften und Ko-Autor der Studie. Er hofft, dass je nach Transportbedarf möglichst auch kleine und effiziente Fahrzeuge eingesetzt werden. ZF hat jedenfalls die passenden Lösungen im Portfolio, um Fahrzeuge zu automatisieren, zu elektrifizieren und zu vernetzen.
Mit High-Tech ans Ziel: Fahrerloses Ride-Hailing erfordert noch mehr Rechenleistung als autonomes Fahren im Pkw. Die ZF ProAI erfüllt diese hohen Anforderungen.